SOUL JOURNEY #1 – Ruf der Seele

Es ist Mitte März und ich schlendere durch die laue Luft der Lüneburger Heide. Rechts und links noch vereinzelte Winterboten der letzten Tage. Meine Gedanken saußen mit dem Wind durch die letzten Monate. Jedes neue Gesicht hier erinnert mich. An meinen Aufbruch. Fragen, wie ich hier gelandet bin. Wie lange ich bleibe. Wohin es als nächstes geht. Meine Antworten lassen die Augen größer werden. Ich spüre Neugierde. Interesse.

Und so nehme ich dich in diesem Format mit, auf meine Reise.

Der Ruf des Abenteuers

Fangen wir vorne an. Seit Februar habe ich keine Wohnung mehr und meine handvoll Kisten bei meiner Schwester zwischengeparkt. Die Vision: Österreich und Berge. Unterwegs sein. Orte entdecken. Menschen begegnen und Gemeinschaften kennenlernen. All meine Gaben mit einbringen. Direkt von Mama Natur lernen und mit ihr arbeiten – eine Art naturspirituelle Walz.

Der Wunsch des Unterwegs seins pocht schon seit 2018 in meinen Adern. Damals war es eher flapsig daher gesagt: Mit Menschen arbeiten. Yoga unterrichten. An verschiedenen Orten sein. Ein Jahr später passte mein Leben in eine Lagerbox. Ich schnupperte Workaway-Luft und es eröffnete sich eine neue Welt, voller Möglichkeiten. Ich spürte eine Sehnsucht und doch war ich noch nicht bereit. Brauchte Halt. Brauchte einen festen Ort. Freiburg und jeder weitere Sommer in den Bergen klopfte in meinem Herzen. Jedes Mal ein bisschen stärker, lauter, schmerzhafter. Und dann ereilte mich letzten Herbst der Ruf. Überraschte mich, obwohl ich nur darauf gewartet hatte.

Der Zeitpunkt war so optimal, wie die Umstände der letzten Jahre. Die Lebendigkeit, die ich in jeder Faser meines Körpers spürte, war unbeschreiblich. Und so sprang ich. Mit dem Mut an meiner Seite und der Energie von Kali in jedem Pulsschlag.

Es folgten drei Monate, die wie im Flug vergingen und sich doch zäh anfühlten. Sortieren. Minimieren. Großes Loslassen. Der Raum um mich herum wurde jede Woche größer. Darunter spürte ich mich. In einer ganz neuen Art und Weise. Verstrickungen lösten sich. Energien wurden frei. Heilung geschah auf ganz besondere Weise. An manchen Tagen war dieser Raum nur Leere. Um mich herum und in mir. Zweifel und Ängste krochen empor. Will ich das wirklich? Was mache ich eigentlich hier? Ich spürte, einem Teil in mir riss ich den Boden unter den Füßen weg. Er brauchte Zeit. Und die bekam er, ganz ungeplant. (Part #2 – Heimat, Wurzeln, Fundament)

 

Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen.
Wir fühlen eine Sehnsucht nach dem, was wir schon im Stillen besitzen.
(Goethe)

 

Vielleicht schlummert da auch eine ungelebte Sehnsucht in dir? Erinnert dich immer wieder? Du spürst, du möchtest so gerne und gleichzeitig weißt du, es ist noch nicht soweit. Es gibt noch etwas zu erleben, zu erledigen, zu lernen. Genau da, wo du jetzt bist. Vertraue, dass der Zeitpunkt kommen wird. Wahrscheinlich ungelegen. Er wird unüberhörbar sein und dann ist dir klar: Jetzt geht’s los. Ins Abenteuer. Ins Ungewisse. Raus aus der Komfortzone.

Das Leben braucht keinen Plan. Das Leben braucht Vertrauen.

In dieser Aufbruchstimmung habe ich erkannt, dass sich viele Schritte allgemein aufs Leben übertragen lassen. Sie gelten für jedes Abenteuer – egal wie groß, klein oder wild es ist.

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt

Eine Entscheidung treffen und den ersten Schritt bewusst gehen, verändert alles. Damit setzt du etwas in Bewegung. Was vorher eine Vision war, ein Wunsch, eine Sehnsucht, bekommt eine Form. Wird greifbar und erfahrbar. Öffnet die nächsten Türen, Wege und Möglichkeiten, die vorher nicht sichtbar oder erahnbar waren. Es ist die Tatkraft in deiner Mitte, Manipura.

Folge deinem Leitstern

Es ist gut eine Vision zu haben. Einen Leitstern, der dich immer wieder erinnert. Warum du dich auf den Weg gemacht hast. Es ist ein Ziel, dass du anvisierst und dabei Raum für Umwege und Abzweigungen lässt. Halte nicht an Plänen fest, wie es sein sollte. Bleib offen in welcher Form du deine Vision erfahren darfst. Dein Herz weiß den Weg schon längst. Es führt dich immer an Orte, die richtig und wichtig für dich sind. Auch wenn du es erst auf den zweiten Blick oder rückblickend erkennst. Verstehst.

Bleibe deinem Weg treu

Momente, in denen sich eine gähnende Leere im Inneren ausbreitet. Nichts Wissen. Nichts Fühlen. Die Vision scheint sich aufgelöst zu haben. Ein Verstand, der verzweifelt nach Halt sucht. In diesen Momenten ist es ganz besonders wichtig, im Vertrauen zu bleiben. Sich nicht verrückt machen lassen. Weder vom Außen, noch von der Stimme im Kopf. Mache Dinge, die dich zurück in deine Mitte und Ruhe bringen. In der Entspannung erreicht dich der nächste Impuls genauso schnell, wie nichts mehr da war. Dann geht es weiter. Schritt für Schritt.

Eine Reise mit dem Herzen zu machen bedeutet, ganz im Hier und Jetzt zu sein.
Sich auf jeden Moment einlassen und daraus zu entscheiden.

Alles Liebe,
Sabrina