Die Endlichkeit des Lebens und der Verlust eines geliebten Menschen hat viel gemeinsam mit Herzschmerz und dem Ende einer Beziehung. Oft ist auch dies ein endgültiger Abschied und der Mensch verschwindet von heute auf morgen aus unserem Leben – auch wenn wir beteuert haben, wir wollen ein Teil des anderen Lebens bleiben.
Egal ob Herzschmerz oder körperlicher Schmerz. Die Endlichkeit des Lebens. Verlust. Unerwiderte Liebe. Krankheit. Der Schmerz ist ein Ruf an uns. Wir haben etwas überhört. Die Augen verschlossen. Uns davor gedrückt, der Wahrheit ins Gesicht zu blicken. Der Schmerz zwingt uns (manchmal wortwörtlich) in die Knie. Zieht uns den Boden unter den Füßen weg oder zerreißt uns das Herz.
Der Tod ist so klar und irgendwie erwartbar, denn er wird uns alle einmal einholen. Diesen Verlust anzunehmen und zu akzeptieren fällt oft leichter als eine Trennung. Dieses Ende ist manchmal nicht so klar und vor allem haben wir unseren Anteil daran. Mit dem Herzschmerz und jeder anderen Form von Schmerz haben wir die Möglichkeit zu erkennen. Aufzuwachen. Zu wachsen. Ein Geschenk auf den zweiten Blick. Eine Reise nach Innen, hinter den Schmerz. Auf dem Weg zur Ursache. Mit Chance auf Heilung.
Sei mutig und schau hin.
Frage dich, was tief verschüttet liegt und gesehen werden möchte.
– Was in mir schreit nach Aufmerksamkeit?
– Was habe ich mir im Außen gewünscht, wo es meine Aufmerksamkeit braucht?
– Was will mir der Schmerz sagen?
– Welches Thema versteckt sich tief darunter?
– Halte ich an etwas fest, was mir nicht gut tut?
– Übergehe ich meine Bedürfnisse? Wenn ja, wann, wo und warum?
– Sorge ich gut für mich selbst?
– Nehme und gebe ich mir den Raum, den ich brauche?
– Wo mache ich mir selbst etwas vor, rede es schön?
– Wo möchte ich nicht hingucken?
– Wovor habe ich Angst?
– Habe ich mich selbst verloren, verraten, aufgegeben?
– Habe ich die innere Stimme vernommen und wollte sie nicht annehmen?
– Trauer ich um den Menschen oder ein Gefühl, einen Wert, eine Sehnsucht?
– Was hat mir gefehlt?
– War/Bin ich glücklich?
Sind die Tränen im Schmerz vielleicht auch manchmal Freudentränen?
Tränen der Dankbarkeit? Ein Ende. Eine Entscheidung, für uns selbst?
Freud und Leid liegen so nah beieinander. So unterschiedlich in ihrer Empfindung und doch die gleiche Energie. Die Energie unseres Herzens. Das Herzchakra (Anahata) ist von großer Sensitivität und verarbeitet unsere Erfahrungen von Liebe in all ihren Formen. Außerdem ist es zentral für jede Art von Heilung und spirituellem Wachstum.
„Nachdem die Suche nach Liebe im Äußeren sich erschöpft hat, begreifen wir endlich, dass wir selbst die Quelle der Liebe sind, die wir so sehr gesucht haben. Wir begreifen, dass Liebe immer aus der Ganzheit fließt, nicht aus Bedürftigkeit. Wir erkennen, dass Liebe nicht durch das fließt, was wir bekommen, sondern durch das, was wir geben, dass sich das Licht unserer Liebe in der Welt spiegelt und erfüllt. Wir begreifen, dass Liebe nicht etwas ist, was uns von außen gegeben wird, sondern etwas, das wir sind.“
(David Rotter)
Wenn sich die emotionalen Wogen besänftigt und wir innerlich ein Gefühl von Stabilität zurückgewonnen haben, werden sich immer mehr Momente von Klarheit zeigen. Aus einem anderen Blickwinkel und in einem höheren Zusammenhang. Vielleicht kommen diese Momente sehr schnell, vielleicht brauchen wir einige Zeit. Wir können erkennen, dass der Verstand seine endlosen Kreise zieht, um das was war, was nicht mehr ist. Wir uns damit wertvoller Energie berauben. Energie, die wir zur Heilung benötigen. Heißt, wir dürfen immer wieder bewusst die Aufmerksamkeit auf uns selbst lenken. Unsere Selbstliebe und Selbstbewusstsein stärken.
Stell dir folgende Fragen und kreiere dein ganz eigenes Programm, um zurück in deine Kraft zu finden. Zu strahlen und dir selbst ein Lächeln zu schenken.
– Was tut mir gut?
– Was brauche ich?
– Was zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht?
– Was lässt mein Herz tanzen?
– Was mag ich an mir?
– Was fällt mir leicht?
– Was sind meine Stärken?
– Wann spüre ich meine innere Kraft?
– Wann und wobei fühle ich mich voller Lebendigkeit?
Es gibt so unglaublich viele Tools und Techniken, die uns helfen können. Mit denen wir unsere Heilung selber unterstützen können. Der Knackpunkt ist nur, wir müssen sie auch anwenden und umsetzen. Jeden Tag ein kleiner Schritt. Mir hat es in den letzten Wochen unglaublich geholfen, diese kleinen Rituale zu dokumentieren. In einer Art Diagramm (Download). Jeden Abend einen Strich und die Diamanten werden voller und bekommen mehr Leuchtkraft. Dadurch kannst du erkennen, was du oft machst, was du vielleicht schon automatisch machst und was du vielleicht regelmäßiger machen könntest.
(M)ein ganz eigenes Heilungsprogramm
Atmen
Dem Herzchakra wird das Element Luft zugeordnet. Atemübungen (Pranayama) können uns wunderbar helfen, um innerlich zu entspannen und mehr Weite im Herzen zu schaffen. Bei der yogischen Vollatmung verbinden wir die Bauchatmung mit der Atmung in den Brustkorb, bis in die Lungenspitzen. Der Atem wird tief und raumgreifend.
Komme in einen aufrechten Sitz oder lege dich auf den Rücken // Lege deine Hände auf deinen Bauch und verbinde dich mit einem ruhigen, tiefen Atem in deine Hände hinein // Wander mit deinen Händen seitlich an den Brustkorb (Rippen) und beobachte, wie das Einatmen deine Hände nach außen-oben hebt und wie jedes Ausatmen sie wieder nach innen-unten sinken lässt // Nach einigen Atemzügen bringe deine Hände unterhalb von deinen Schlüsselbeinen. Beobachte, wie weit sich dein oberer Brustkorb mit dem Atmen hebt und senkt // Lege deine Hände entspannt zurück auf deine Beine oder neben deinen Körper (im Liegen)
Lasse deinen Atem noch tiefer und entspannter werden // Versuche mit dem nächsten Einatmen bewusst nach unten in den Bauchraum zu atmen und dann den Brustkorb
bis zu den Lungespitzen zu füllen // Lasse mit dem Ausatmen die Luft aus allen drei Bereichen nacheinander ausströmen. Möglichst langsam und gleichmäßig // Führe das noch ein paar Runden durch und lasse anschließend deinen Atem wieder automatisch fließen //
Verweile einen Moment und spüre nach.
Stille
Die Momente der Stille sind die Unangenehmsten und sie holen uns auf jeden Fall ein, egal wie viel wir uns ablenken. Da hocken wir dann, alleine mit unseren Gefühlen. Da hilft in gewisser Weise nur ergeben und hingeben. Aufs Sofa legen, auf den Boden oder am besten auf die Wiese oder in den Wald (Das ist super, um dich zu erden). Die Stille und das Nichts aushalten. Spüren. Dass dich der Schmerz nicht umbringt. Sondern dir deutlich zeigt, dass du lebst. Das wahrzunehmen kann irgendwie ganz tröstlich sein.
Journaling und Dankbarkeit
Schreibe dir einfach alles von der Seele, was dich beschäftigt und in dir vor geht. Oft können wir Zusammenhänge leichter erkennen, wenn wir Gedanken in eine Form bringen. (Ich liebe den Rückblick in meine Notizbücher, weil ich so viel Klarheit und Aha-Erlebnisse bekomme) Mache dir außerdem jeden Tag ein paar Dinge bewusst, für die du dankbar bist. Es können ganz kleine Dinge sein. Zum Beispiel, dass du morgens aufgewacht bist. Das du am Leben bist. Es lenkt deinen Blick auf das Positive und du kannst mehr und mehr die schönen Dinge und die Fülle um dich herum wahrnehmen.
Heilende Steine
Bade in Rosenquarz. Als Kette um den Hals, in der Wasserkaraffe, aufs Herz oder unters Kopfkissen gelegt. Rosenquarz gilt als besonders wichtiger Heilstein fürs Herz. Er fördert Sensibilität und Empfänglichkeit für Liebe. Bei Liebeskummer verhindert er, dass wir unser Herz verschließen und hilft beim Loslassen und Heilen von seelischen Wunden. Wenn wir Rosenquarz bei uns tragen, verleiht er uns mehr Aufgeschlossenheit und Vertrauen für einen Neubeginn.
Vergebung
Loslassen hat auch immer etwas mit Vergebung zu tun. Und in erster Linie mit uns selbst und nicht mit der anderen Person. Wir haben die volle Verantwortung für unser Leben. Mit Vergebung können wir die Energie, die der Schmerz in unserem System einnimmt und bekommt, auflösen. Ein sehr altes und kraftvolles Vergebungsritual ist Ho’oponopono (hawaiianisch). Es besteht aus vier kurzen Sätzen bzw. viel mehr einzelnen Wörtern. Damit diese Ritual seine Wirkung entfalten kann, solltest du es jeden Tag praktizieren, über einen Zeitraum von 4-6 Monaten.
Setze oder lege dich bequem hin und verbinde dich mit deinem Herzen (gerne die Hände aufs Herz legen oder sogar den Rosenquarz mit dazu). Und dann sprich die folgenden Sätze aus deinem Herzen einige Male hintereinander:
– Es tut mir leid.
– Bitte verzeih mir.
– Danke.
– Ich liebe Dich.
Heilende Klänge
Klänge berühren unser Herz und bestimmte Schwingungen, Frequenzen oder Mantren können die Heilung fördern. Egal ob Mantren im Ohr, selber singen oder in der Meditation (Japa). Ein heilendes Klangbad mit verschiedenen Instrumenten (z.B. Crystal bowl sound healing) oder eine Klangreise durch die Chakren (z.B. Chakra Healing Soundbath). Die Auswahl im Netz ist groß. Such dir das raus, womit du in Resonanz gehst und was für dich wirkt. Mantren für Heilung sind zum Beispiel: “Ra Ma Da Sa” (aktiviert unsere Selbstheilungskräfte) oder “Maha Mrityunjaya Mantra” (Spendet Trost und Kraft bei Verlust und hilft beim Loslassen und Erkennen der Lektion im Schmerz)
Lovetalk
Spiegelübungen sind super kraftvoll. Schau dir im Spiegel in die Augen und sag dir selbst, dass du dich bedingungslos liebst. Am Anfang kann es sich komisch anfühlen. Legt sich mit der Zeit. Und dann kannst du dein Zwiegespräch auch erweitern und dir jeden Morgen deine Stärken ins Gesicht sagen. (Selbstexperiment läuft. Und eine Vorlage dazu findest du auch im PDF. Siehe oben.)